Vor allem in der Faschingszeit sollte man natürlich auch im Oberen Belvedere lachen. Darauf stellte uns am 7. Februar Karla Starecek ein, denn sie ist selbst eine begeisterte Lacherin.

Wer machte Messerschmidt´s Grimassen am besten nach?
Der Beginn war im berühmten Marmorsaal, der nicht nur für den ersten Besitzer Prinz Eugen von großer Bedeutung war. Dort wurde vor mittlerweile 70 Jahren unser neuer Staatsvertrag unterschrieben und nicht nur der Staat Österreich ist seitdem frei. Auch wir waren in diesem Raum ganz locker und machten für gute Laune ein wenig Lachjoga. Was müssen sich die anderen Besucher wohl über unsere lauten Lacher mit lustigen Gesten wohl gedacht haben!?
Im Nachbarzimmer zeigte uns Karla eine Büste von Maria Theresia aus dem Jahr 1760. Sie lebte von 1717 bis 1780 und hatte als Kaiser-Gemahlin aus dem Hause Habsburg in Wien gelebt. Obwohl sie 16 Kinder hatte, oder vielleicht gerade deshalb, war sie sehr streng und hatte wohl nicht genug Zeit zum Lachen. Auch die Büste lachte nicht und war mit einem Doppelkinn wohl sehr ehrlich dargestellt!?
Auch auf dem großen Bild „Die Familie des Grafen Nikolaus Pálffy von Erdöd“ (um 1760) von Martin van Meytens war kein Lächeln zu entdecken. Selbst die fünf Kinder hatten einen ernsten Blick. Mit viel Gefühl könnte man vielleicht bei der Mutter eine unterdrückte Heiterkeit und schon wieder ein Doppelkinn entdecken.
Bei den Charakterköpfen (1771-1783) von Franz Xaver Messerschmidt sind viele unter-schiedliche Gesichtszüge zu entdecken. Es waren ursprünglich rund 60 Porträtbüsten aus Blei und Alabaster, wovon jede eine andere Grimasse zeigt. Sie motivieren zum Nachmachen und auch auf unserem Gruppenbild ist jedes Gesicht ein Unikum.

Zweiter Schnabelkopf
Der sogenannten zweite Schnabelkopf wurde nachge-macht und steht jetzt blinden Besuchern zum Tasten zur Verfügung.
Das letzte Bild war „Wein, Weib und Gesang“ (1839) von Josef Danhauser. Wir hatten es voriges Jahr schon im September zu dem Thema „Was uns bewegt“ besprochen. Es war erstaunlich, woran wir uns von damals noch alles erinnern konnten …
Das weitere Kunstangebot für unsere Gruppe im Belvedere: am 7. März im Unteren Belvedere: „Die Welt in Farben – Slowenische Malerei 1848-1918)“, 4. April Unteres Belvedere: „Klimt durchschaut – Geheimnisse unter der Oberfläche“ und 2. Mai Belvedere21: „Kunst verändert – Hans Haacke“. Anmeldung Tel: 0664/323 3 626
SK