Nachdem wir im Jänner bei unserer ersten Runde durch die Sonderausstellung „Das Belvedere. 300 Jahre Ort der Kunst“ nicht fertig wurden, ging es am 1. September weiter. Wieder nahm sich Sabine Müller-Englerth unserer Gruppe an und unsere Tour machte in der Zeit ab dem Anfang des 20. Jahrhundert weiter.
Franz M. Haberditzl, von Schiele 1917
Bruno Grimaschitz, v. Boeckl 1915
Noch zur Zeit der Monarchie gab es den K. & K. Direktor Franz Martin Haberditzl, der das Bild von Egon Schiele eines der Sonnenblumenbilder von Klimt in seinen Händen hält. Er leitete ab 1915 die Staatsgalerie und erweiterte qualitativ die Sammlung. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 übernahm Bruno Grimaschitz spontan die Führung der Galerie. In dieser Zeit wurde die Sammlung durch den „Diebstahlt“ jüdischer Besitztümer erweitert. 1945 wurde Grimaschitz seines Amtes enthoben und viele Werke zum Teil aber auch erst einige Jahr(zehnt)e später wieder zurückgegeben.
Direkt vom Staatsvertrag 1955 gibt es ein Bild von Sergius Pauser, auf dem wegen des Zeitdrucks und der vielen Personen kein einziges Gesicht zu erkennen ist. Es wurde auf Wunsch von Bundeskanzler Julius Raab danach von Robert Fuchs nachgemalt. Der berühmte Spruch „Österreich ist frei!“, wurde von der RAVAG (Radio-Verkehrs AG) – Vorgänger vom ORF – mit Verstärkern im ganzen Garten übertragen.
1953 wurde das Museum für mittelalterliche österreichische Kunst in der Orangerie eröffnet. Ein Jahr später wurde die Galerie des Oberen Belvedere dem 19. und 20. Jahrhundert gewidmet. Der Bau von Österreich bei der Brüsseler Weltausstellung von 1958 wurde nach Wien überstellt und 2011 endgültig als Belvedere21 eröffnet. Es ist das Museum für zeitgenössische Kunst und wurde von unserer Gruppe schon öfter besucht.
Heuer ist das Jubiläumsjahr für 300 Jahre Belvedere. Nachdem der Auftraggeber dieser Anlage Prinz Eugen von Savoyen eine der wichtigsten historischen Persönlichkeiten Österreichs ist, gratulieren wir ihm herzlich zu seinem 360. Geburtstag. Er lebe hoch, hoch und nochmals hoch!
