Im Weltmuseum stellt man sich bei einer Sonderausstellung die Frage: „Wer hat die Hosen an?“ Das wollten wir natürlich auch wissen und trafen uns am 18. Juli bei der Kassa. Von dort begleitete uns Selina Wagner durch fünf Räume mit 60 Hosen und noch mehr.
Auch Selina Wagner (2. v. re) hatte die Hose an
Die ältesten Funde von Hosen aus China sind bereits 3000 Jahre alt. Es gibt genaue Untersuchungen (2003-2017), über das Material, Webart und entdeckte Schnittmuster. Daraus wurde ein Exemplar im ursprünglichen Zustand nachgemacht. Die Fasern stammten von Schafen, die bereits im Haushalt mitlebten. Elastisch und vor allem auch robust war dieses Gewebe. Man war bereits in der Lage in etwas vereinfachter Technik die Hosenbeine zusammenzunähen und wegen des Schritts mehr zum Reiten als Gehen geeignet.
Auch Selina Wagner (2. v. re) hatte die Hose an
Die Hose hat freilich auf der ganzen Welt ein zu Hause gefunden. Aus der Türkei über Ägypten, Japan, Mexiko, Nord- und Südamerika bis zur Arktis ist das zweibeinige Kleidungsstück zu sehen. Auch die Stoffarten stammen nicht nur aus der Weberei. Leder- und Fellhosen gibt es mit unterschiedlichem Schnitt.
Münzen vom 2.-3. Jh. n. Chr. aus Afghanistan, Usbekistan, Turkmenistan
Auch auf griechischen, persischen und indischen Münzen sind Hosen zu finden. Allerdings knien die besiegten Opfer in Hosen demütig vor den siegreichen Römern in stärkender Rüstung.
Die älteste erhaltene Unterhose wurde als ein Teil der Unter-wäsche in Österreich gefunden. Es handelt sich um ein paar Beinlinge einer Männerkleidung und stammt aus dem 14. Jahrhundert.
„The Morning After“, 2014
Nachdem es den bekannten Jeansstoff in vielen Farbtönen gibt, machte Ian Berry 2014 daraus das Bild „The Morning After“. Es zeigt drei Frauen, die „den Blues haben“ – sie wirken etwas geschafft und niedergeschmettert.
Wie schön, dass wir alle „die Hosen anhaben“. Das heißt, dass wir selbst Entscheidungen treffen können und uns schon auf das nächste Treffen der SHG-SHT Wien freuen.
