In Schatzkammer wieder etwas entdeckt

Wer die Kaiserliche Schatzkammer in Wien noch nie gesehen hat, sollte das unbedingt einmal nachholen. Unsere Kulturgruppe war schon ein paar Mal dort. Aber selbst bei den berühmtesten Stücken lässt sich immer wieder etwas Neues entdecken. Das konnten wir am 19. September mit unserer Begleiterin Anna Nowak feststellen.

Mit Begleiterin Anna Nowak (3. Fr. v.li.) beim Ausgang

Wir begannen gleich beim Eingang mit der Krone vom Römisch-deutschen Kaiser Rudolf II. (1552–1612), die in der Prager Goldschmiedekunst 1602 angefertigt wurde. Sie wurde später zur österreichischen Kaiserkrone. Daneben gibt es ein Gemälde von Kaiser Franz I. von Österreich (1768-1835), der einen nicht gerade glücklichen Blick zeigt. In seinen Händen hält er das Zepter, das ihm Stärke geben soll.

Kaiserkrone

Wenn man genau hinschaut, sieht man seitlich den Reichsapfel auf einem Samtkissen. Ebenso mächtig wirken die Mäntel unserer Kaiser. Heute wäre dieses Gewand mit den vielen kleinen Hermelin-schwänzchen wegen des Tierschutzes wohl nicht mehr tragbar!?

Nicht zu übersehen ist die prächtige Wiege. Es war ein Geschenk der Stadt Paris an Napoleon und seine zweite Frau Marie Louise. Sie bekamen am 20. März 1811 ihren Sohn Napoleon Franz Karl, dem bereits als Neugeborenen der Titel „König von Rom“ verliehen wurde. Marie Louise hatte dieses Prunkmöbelstück 1814 nach dem Sturz ihres Gatten bei ihrer Rückreise nach Wien mitgenommen.

Smaragdgefäß

Ein riesiger Smaragd wurde 1558 von Spaniern in Kolumbien entdeckt. Kaiser Ferdinand III. ließ daraus ein Gefäß schmieden. Der Deckel wurde aus dem Inneren herausgearbeitet und mit Gold umrandet. Nachdem es der Künstler Dionysio Miseroni 1641 nach Wien gebracht hatte, kam es gleich in die Schatzkammer. Dort blieb es für Truhen mit Perlen oder drei Tonnen Gold unverkäuflich und blieb bis heute in Wien erhalten.

Über 1000 Jahre alt war unsere letzte Sehenswürdigkeit. Die Entstehungs-geschichte der Reichskrone bleibt bis heute unklar. Sicher kam sie um 1800 in die Schatzkammer. 1938 wurde sie auf Hitlers Befehl nach Nürnberg gebracht. Nach dem Kriegsende wurde sie in einem Tresor der Österr. Nationalbibliothek sichergestellt und kam 1954 als kost-barstes Schaustück wieder auf ihren jetzigen Standort zurück.

Reichskrone

Wer die unbezahlbare Reichskrone noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt einmal nachholen. Es gibt daran so viel zu entdecken, dass man sie nicht oft genug sehen kann …

 

SK

 

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