Masken einst und jetzt in der Wagenburg

Gerade weil das Corona-Virus heute so lästig geworden ist, war es höchste Zeit für eine Führung in der Wagenburg von Schönbrunn – natürlich mit Maske! Dort konnten wir am 18. September 2021 von Andrea Marbach mehr in der Sonderausstellung „Coronas Ahnen – Masken und Seuchen am Wiener Hof 1500-1918“ erfahren.

Leopold Bucher: „Austria und die Cholera“, 1835 (im Wiener Belvedere)

Das Land Austria schaffte es die Cholera zu vertreiben. Das brachte Johann Strauss Vater auf die Idee, den Walzer „Heiter auch in ernsten Zeiten“ zu komponieren.

Beim Eingang in die Wagenburg – noch (fast) ohne Masken

Die Corona-Pandemie ist für die Menschen Europas ein ebenso unfassbares wie unerwartetes Phänomen. Das liegt vor allem daran, dass wir längst vergessen haben, dass unsere Vorfahren jahrhunderte-lang mit der Angst vor Seuchen leben mussten.

Andrea Marbach führte uns mit einem Blick in die Vergangenheit, um die heutigen Ereignisse zu verstehen. Die Masken wurden früher bei Turnierkämpfen, Karneval, Theater oder Tanzfesten getragen. Die Hygiene stand damals noch nicht im Vordergrund und in der imposanten Trauerrobe der Habsburger versteckte darin unter anderem Kaiserin Sisi ihr Gesicht mit einer kunstvollen Maske, um Schmerz und Alter zu verbergen.

Es gab auch Zeugnisse der großen Epidemien, wie Pest, Pocken, Cholera … und erste Dokumente bestätigen die ersten Impfungen durch Maria-Theresia. Aber schon damals waren viele Leute dagegen. So mussten schon unsere Vorfahren mit Schließungen von Grenzen und Vergnügungsstätten, Handelsbeschränkungen, Abstandhalten und strenger Quarantäne umgehen lernen. Die größte Ähnlichkeit mit der heutigen Situation hatte die Spanische Grippe mit weltweit Millionen Opfer von 1918 bis 1920 - aber auch die konnten wir bewältigt!

„Señora Influenza“, Anfang der Spanischen Grippe in Wien,
in der Kronen Zeitung vom 3. Juli 1918

Sigrid Kundela

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