Nachdem die Künstlerin Renate Bertlmann in unserer SHG noch etwas kritisch betrachtet wird, interessierte diese Ausstellung nur ein paar Leute aus unserer Gruppe. Gezeigt werden Werke aus ihrer ganzen Laufbahn, die wir am 2. Februar mit Hilfe von Sabine Müller-Englerth im Belvedere21 besser verstehen konnten.
Mit Sabine (2.v.li.stehend) der Künstlerin Bertlmann näher gekommen
Renate Bertlmann wurde 1943 in Wien geboren, wo sie auch heute noch lebt und arbeitet. Von 1964 bis 1974 studierte sie Restaurierung und Konservierung sowie Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1969 heiratet sie den Physiker Reinhard Anton Bertlmann, der als Professor der Physik an der Universität Wien ihr freies Schaffen unterstützt. Als Feministin kämpfte sie für bessere Rechte der Frauen. Sie dürfen erst seit 1975 ohne Zustimmung ihres Mannes arbeiten, über den Wohnsitz mitentscheiden und den Familiennamen behalten. Zu ihrem 80. Geburtstag widmet ihr das Belvedere21 eine umfangreiche Ausstellung mit 200 Exponaten vom beginnenden bis zum jüngsten künstlerischen Schaffen.
Seit über 50 Jahren arbeitet Bertlmann mit verschiedensten Medien. Dazu gehören Fotografien und Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, Aktionen, Filme und Videos. Auf provokante Weise versucht sie das weibliche Rollenbild, Sexualität, Mutterschaft und Geschlechterbeziehungen darzustellen. Dabei verbindet sie ihre Ideen mit Literatur und Film, Medizin, Religion und Spiritualität. In den 1980-er Jahren kamen Kitsch und Pornografie in ihren Arbeiten dazu.
„Rosemaries Baby“, 1983 Plexiglas, Acrylat, Styrodur, Gummibänder, Skalpellmesser
Ab 1993 ist sie Mitglied der Wiener Secession und erhielt 2007 den „Preis der Stadt Wien für bildnerische Kunst“. 2017 wird ihr der „Große Österreichische Staatspreis“ verliehen und vertrat unser Land zwei Jahre später bei der „Biennale in Venedig“. Damit war sie die erste Künstlerin, der im österreichischen Pavillon eine Einzelpräsentation gewidmet wurde. Das brachte ihr international einen großen Erfolg.
SK