Den Baum im Unteren Belvedere betrachtet

Zuletzt hatten wir die Farbe Rot in der Kunst kennengelernt. Diesmal ging es um den Baum, den wir als Kind sicher oft gemalt hatten. Zurzeit gibt es die Sonderausstellung „GROW – Der Baum in der Kunst“ im Unteren Belvedere, wozu uns Julia Haimburger am 7. Oktober zu einer barrierefreien Führung eingeladen hatte.

Unsere Gruppe bei „Head in Tree“, 2006-2008 von Rona Pondick

Der Baum ist in unserem kulturellen Bewusstsein tief verwurzelt. Symbolisch steht er als Vermittler zwischen dem Übernatürlichen und dem Menschlichen. Im Realen ist er Objekt der Wissenschaft oder Warnsignal ökologischer (Fehl-)Entwicklungen. Umgesetzt in eine Person kann er Wächter, Einzelgänger, soziales Wesen, Zuhörer, Beschützer oder Klimaretter sein. Diese verschiedenen Bedeutungen spiegeln sich über die Jahrhunderte in der Kunstgeschichte wider. Mit dem Baum ist GROW einem wichtigen Gegenstand der Kunst und seiner vielschichtigen Beziehungen zum Menschen gewidmet.

Bei Emilie Mediz-Pelikan erscheinen ihre „Blühenden Kastanien“ (als Ausdruck purer, vitaler Kraft). Lilly Steiner verdrängt in „Landschaft mit Baum“ die Natur aus der Stadt.

„Blühende Kastanien“, (1900) von Emilie Mediz-Pelikan

„Landschaft mit Baum“ (1946) Lilly Steiner

Anhand solch unterschiedlicher Zugänge verfolgt die Ausstellung die Entwicklung des Baums in der Kunst vom Symbol des Lebens zur Erklärung des Überlebens. Es gibt Bilder und Skulpturen aus dem 15. Jahrhundert (verblasstes Fastentuch) bis zur Gegenwart (Kunst-werk mit Peanuts bei gefällten Bäumen). Die Reichweite der Themen zeigte uns die Vielfalt von Naturerlebnissen.

Im Anschluss gab es noch eine Jause im neuen „Park Café“, das nächsten Frühling in den Garten erweitert werden soll. Fortsetzung ist am 4. November im Belvedere 21 über dieses Bauwerk und am 2. Dezember im Unteren Belvedere „Mittelalter heute“. Bitte um Anmeldung Tel: 0664/323 3 626

SK

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